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MITTELSTAND IN DEUTSCHLAND - BLOG
Unparteiische Mediator*in: Der geteilte Mediationsstil.
Autor: Silka Strauss, Zertifizierte Mediatorin BM®/BAFM
Datum: 11.01.2021
Kategorie: Wirtschaft & Recht
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Der Mediator*in stellt sicher, dass alle Parteien in angemessener Weise in das Verfahren eingebunden sind. Dabei bedient sie sich verschiedener Vorgehensweisen, Stile und Methoden.
Am Beispiel einer beziehungsorientierten Mediation mit Wechsel zu einem sachbezogenen Mediationsstil werden die Möglichkeiten aufgezeigt.

Im Vordergrund der beziehungsorientierten Mediation steht die jeweilige Persönlichkeit der Parteien. Das Konfliktthema rückt an die zweite Stelle.
Ein wichtiges Element für den weiteren Verlauf der Mediation ist „Empowerment“, d.h. die Parteien entwickeln gegenseitige Anerkennung und Vertrauen. Um diesen Schritt machen zu können, klären die Parteien ihre Beziehung, sprechen über die gegenseitigen Verletzungen und die Beweggründe für das Handeln. Dieser Stil stellt große Anforderungen an die soziale Kompetenz und Werte der Mediatorin. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil der Nachhaltigkeit der angestrebten Lösung. Die Parteien sind nun in der Lage, dem anderen besser zuhören zu können und sich auf das Konfliktthema zu konzentrieren.

Im zweiten Teil der Mediation wird zur sachorientierten Mediation gewechselt. Die sachlich rationale Gesprächsführung wird jetzt bevorzugt. Mit der neuen Vertrauensbasis kann nun der Konfliktgrund emotionsloser bearbeitet werden und wird deshalb in der Wirtschaft gern angewandt.
Nun kommt es darauf an, ob ein bestimmtes Ergebnis vom Arbeitgeber vorgegeben wurde oder die Parteien zu einer eigenen Lösung kommen sollen.
In der sachbezogenen Mediation ist es hilfreich, wenn der Mediator*in durch Ausbildung oder Studium Kenntnisse der Konfliktmaterie hat, um die Mediation besser leiten zu können.

Über die Sachkenntnisse hinaus ist bei der Vermittlung das mentale Konzept der Mediator*in wichtig. Sie hat die Gewissheit, dass die optimale Lösung gefunden wird.
Dafür werden konsequent objektive Bewertungsmaßstäbe herangezogen, auf die man sich im Vorhinein geeinigt hat. Hier ist es sehr wichtig, die Konfliktwahrnehmungen nebeneinanderzustellen und zu diskutieren. Schon nach kurzer Zeit sind die Konfliktparteien in der Lage, konstruktive und kreative Lösungen anzubieten. Die Mediatorin setzt Frage- und Kommunikationstechniken für eine saubere Beschreibung der angebotenen Lösungswege ein. Diese werden dann nach der Umsetzungsmöglichkeit beurteilt.

Dieses Vorgehen wird in der Regel begrüßt, da die Parteien vom Mediator*in unterstützt und zeitsparend zur Lösung geführt werden. Das Ergebnis wird schriftlich festgehalten und kann nun umgesetzt werden. Aus einem Konfliktteam wird ein echtes, sich unterstützendes Team.

SILKA STRAUSS
Diplomkauffrau (FH), Zertifizierte Mediatorin BM®/BAFM